Wir haben eine Wohnung

Seit gestern haben wir nun eine Wohnung. Sie ist ziemlich genau in der Mitte zwischen Michaels und Meiner Arbeit und ist eigentlich nur ein Zimmer. Wir teilen uns das Haus mit zwei Personen, die den ganzen Tag arbeiten und eigentlich nur abends zu hause sind. Da das bei uns nicht anders ist, denke ich werden wir gut zurecht kommen. Das Zimmer ist nicht umbedingt das schönste aber wir brauchen ja eigentlich nur nen Platz zum schlafen ansonsten sind wir die ganze Zeit eh irgendwo unterwegs.

Wir haben nur schnell unsere Schlüssel geholt und unsere Koffer ins Zimmer gestellt und waren schon wieder weg, denn wir sind auf ein Underground Jazzkonzert eingeladen worden: Das (anscheinend) berühmt berüchtigte "505". Da spielen jeden Montag und Mittwoch kleine Jazzbands für Eingeweihte. Das Ganze kam mir vor wie im Film. Wir betraten irgendeine vollgesprühte Tür mitten in der Stadt. Die Treppen wanden sich endlos um den Aufzugsschacht nach oben bis in den fünfen Stock. Alle Wände beschmiert und bekritzelt. Im fünften Stock dann wieder durch eine Tür raus auf eine Verbindung zum Nachbarhaus. Hier war die Tür zum "505". Ein Drumset, ein Klavier, eine Orgel in der Ecke (die offensichtlich heute nicht gebraucht wurde) und ein Bass zu unserer Rechten. Der Raum war relativ groß. Vor den Instrumenten lagen einige Kissen und an den Wänden standen bequeme Sofas. Eine Fensterfront mit heruntergelassenen Jalousien lies uns einen Blick auf die Straße unter uns und das Hochhaus gegenüber werfen. Das Licht war gedimmt und die Atmosphäre war sehr entspannt. Insgesamt kamen ca. 60 Leute um die 3 Mann starke Band zu sehen. Sie spielten insgesamt zwei Sets feinsten Jazz mit ca. 15 Minuten Pause dazwischen. Eine überirdische Erfahrung.

Seit dieser Woche arbeite ich auch wirklich jetzt mit festen Zeiten bei Victoria und kümmere mich im Moment um einige kränkelnde PCs. Morgen werde ich Footage von einem Kurzfilm zum Schneiden bekommen und am Abend filmen wir eine Installation. Nächste Woche ist das "48 Hour Filmfest" an dem wir Teilnehmen werden und ich wahrscheinlich DOP (Director of Photography) sein darf. Ausserdem darf ich das Intro und das Outro gestalten.

Insgesamt ist bis Ende des Jahres wirklich einiges geboten (ua. ein Hillbilly Kurzfilm in den Bergen) und ich freu mich schon wie ein Schnitzel auf die Erfahrung.